Entwicklung der Sekundarschule Waldenburgertal

Bezirksschule Waldenburg

1836 - 1900

Die Eröffnungsfeier der neuen „höheren" Volksschule hatte in der Kirche Waldenburg stattgefunden. Das Schulhaus lag im Bereich der heutigen Post Waldenburg. Der Schulkreis umfasste Lauwil, Bretzwil, Reigoldswil, Titterten, Arboldswil, Eptingen, Diegten und die heutigen Gemeinden, Hölstein, Niederdorf, Oberdorf, Waldenburg, Bennwil, Liedertswil, Lampenberg und Langenbruck. Der erste Jahrgang umfasste nur 18 Schüler (Mädchen waren grosse Ausnahme). Der erste Rektor war H. Hochdörfer, protestantischer Pfarrer aus Bayern (D). Er wurde nach nur 3 Jahren mangels Kollegialität und schwieriger Startphase von der neuen Schule entlassen. Es gab schlechte Inspektionsberichte aus Liestal. Das berühmte Lehrertrio Nüsperli / Becker / Bricka führten die Schule zu Ansehen. Die Lehrer klagten oft über schlechte Leistungen der Schüler: Unbegründetes Fernbleiben des Unterrichts, mangelhafte Disziplin, Lügen, Diebstahl, Sachbeschädigung und Körperverletzung führten dazu, dass die Lehrkräfte die Einrichtung einer "Arrestzelle" für „ungehobelte" Knaben verlangten. Es folgten Rangliste mit Prüfungsergebnissen der Schüler: Davon hing ab, ob man vom Kanton eine Lehrmittelentschädigung oder ein Stipendium für eine weiterführende Schule erhielt. Schulreisen dauerten bis zu 5 Tagen, danach hatte man 3 Tage Ferien. Bier- und Weinkonsum der Schüler wurden akzeptiert. 1846 wurde das Turnen obligatorisch. Dafür wurde ein Bauernstall als Turnhalle verwendet (Turnstall). 1895 folgte die erste Elektrizität mit fünf Lampen. 1896 wurde eine richtige Turnhalle gebaut. Ebenfalls wurden Mädchen zur Schule zugelassen. Wegen Platzproblemen wurde 1900 eine Mädchensekundarschule gegründet. Die Mädchen wurden separat von einer Lehrerin in einem Zimmer der Kirche unterrichtet.

1915 - 1945
  • 1915: Schulkreis wird auf die Gemeinden Langenbruck, Waldenburg, Oberdorf, Niederdorf, Hölstein, Bennwil, Liedertswil und Lampenberg verkleinert.
  • 1923: Rektor wird wegen schlechtem Umgang mit Schülern entlassen.
  • 2. Weltkrieg: Mangel an Brennstoff für die Klassenzimmer führte zu „Kälteferien".
  • 1942: Das erste Skilager findet statt. Wegen schlechten Erfahrungen mit der Klasse wird für die nächsten 20 Jahre auf weitere Skilager verzichtet.

Realschule Waldenburg

1945 - 1960
  • Zusammenlegung der Bezirks- und der Mädchensekundarschule zur neuen Realschule.
  • Realschule hatte durchschnittlich 7 Klassen.
  • Realschule mit neuen Fächern:
    • Mädchen: Hauswirtschaft und Handarbeit
    • Knaben: Handarbeit (Holz)
  • Aus Platzmangel findet der Werkunterricht der Knaben in einem Nebenzimmer der Kirche Waldenburg statt.
  • 1956 Gemischte Mädchen- und Knabenklassen.

Realschule Oberdorf

1960 - 1975
  • 1960: Einzug ins neue Realschulhaus in Oberdorf:
    • 11 Klassenzimmer, 1 Turnhalle (später eine zweite) Neues Haus = Neue technische Unterrichtsmittel:
    • Diaprojektor, Filmprojektor, Tonbandgerät, Plattenspieler, ...
  • 1961:  Regelmässige Durchführung von Skilagern und Sportanlässen.
  • 1970:  Bau eines Pavillons mit 3 Klassenzimmern Obligatorische Monatswanderungen zur Bekämpfung von Haltungsschäden.
  • 1975:  Erste progymnasiale Abteilung.

Sekundarschule Oberdorf / Waldenburgertal

1980 - 2009
  • 1980: Neues Schulgesetz mit Änderungen:
    • Neuer Name: Sekundarschule.
    • Gleichberechtigung von Mädchen und Knaben.
    • Beide Geschlechter besuchen weitgehend dieselben Fächer.
    • Lehrkräfte haben ausserhalb des Unterrichts keine Aufsichtspflicht mehr über Schüler und Schülerinnen.
    • Erhöhung der obligatorischen Schulpflicht von 8 auf 9 Jahre. 
  • 1986: 150-jähriges Jubiläum.
  • 1993: Bezug des neuen (gelben) Anbaus im NW mit 9 neuen Klassenzimmern.
  • 2009: Dorfmatt: Bezug des Neubaus und des renovierten Altbaus.

Umbau und Sanierung

Die Bildergalerie gibt einen kleinen Einblick in die Veränderungen, die unsere Schule in den vergangenen Jahren erfahren durfte.
Die Fotos wurden uns zur Verfügung gestellt von:

Schwob & Sutter Architekten AG
Text: Darcy Thommen

Die Fotos zum Umbau finden Sie hier in der Fotogalerie.

Einweihungsfeier vom 23. Oktober 2009

Die Fotos zur Einweihungsfeier finden Sie hier in der Fotogalerie.

Die Sekundarschule Waldenburgertal untersteht als Volksschule der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Baselland. Sie bildet gemeinsam mit der Sekundarschule Reigoldswil seit dem Landratsentscheid vom 28. Januar 2010 zu den Sekundarschulstandorten den "Sekundarschulkreis Frenkentäler".

Die Sekundarschule Waldenburgertal umfasst Klassen des 7. bis 9. Schuljahres aller Niveaus. Sie bereitet die Schülerinnen und Schüler auf Berufslehren, auf Gymnasien und auf andere weiterführende Schulen vor. Sie umfasst die Gemeinden Bennwil, Hölstein, Lampenberg, Langenbruck, Liedertswil, Niederdorf, Oberdorf und Waldenburg. Die Sekundarschule Waldenburgertal zählt momentan 18 (SJ 2020/21) Klassen. Ungefähr 300 Schülerinnen und Schüler werden von ca. 40 Lehrkräften unterrichtet.