Unter dem Slogan “Alle:s lesen” liest die ganze Sekundarschule Waldenburgertal bis Weihnachten täglich für 20 Minuten. Das Projekt ist erfolgreich gestartet.  

“Bitte Schulsachen zur Seite legen und viel Spass mit der täglichen Lesezeit!”, erklingt die Stimme der Bibliothekarin 20 Minuten vor der grossen Pause durch die Lautsprecher. Egal, ob sich die Schüler*innen im Sportunterricht befinden, gerade Englisch büffeln oder im Flur in Grüppchen Takte für den Musikunterricht klatschen – damit ist jetzt Schluss. Ein Rascheln geht durchs Schulhaus. Alle nehmen ein Buch hervor und beginnen zu lesen, bis es in die grosse Pause läutet.  

Das regelmässige Lesen ohne Leistungsdruck weckt die Freude am Lesen und ermöglicht gleichzeitig eine Auszeit vom hektischen Schulalltag. Und nicht nur die Schüler*innen lesen täglich für 20 Minuten – auch die Lehrpersonen, das Sekretariat, die Bibliothekarinnen, möglichst alle.  

Lesen, was mir gefällt 

Ursprünglich entstand das Projekt in Ankara im Jahr 2001, im französischsprachigen Raum hat es sich unter dem Namen “silence, on lit” verbreitet. Im vergangenen Jahr testete die Sekundarschule Sissach “Alle:s Lesen” erstmals in der Region Basel-Landschaft. Mit grossem Erfolg: Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv, sowohl seitens der Schüler*innen als auch der Lehrpersonen. Deshalb machen in diesem Jahr viele Schulen in der Region mit, darunter auch Oberdorf.  

In den Wochen vor dem Alle:s lesen-Start lief die Ausleihe im Lesezentrum auf Hochtouren. Denn: Alle durften Bücher ausleihen, die ihren persönlichen Geschmack treffen. Alles ist erlaubt, ausser Mangas oder Comics, was für den einen oder anderen Seufzer in der Schulreihen sorgte.  

Trotzdem konnten alle mit passender Lektüre versorgt werden. Und vielleicht wird – mithilfe von etwas Adventszauberei – ja aus dem einen oder anderen Lesemuffel noch ein*e Vielleser*in.